Eilean Donan Castle was das bisher vielleicht eindrucksvollste historische Gebäude, welches wir in Schottland gesehen haben. Das mag an seiner besonderen Lage liegen, und daran, dass es vollständig intakt erscheint. Und vielleicht an den Filmen „Highlander“ und „Rob Roy“, die hier zum Teil gedreht wurden.
Eilean Donan Castle liegt taktisch günstig am Verbindungspunkt dreier Lochs. Das wurde seit dem 13. Jahrhundert als strategischer Vorteil geschätzt. Die Burg wurde mehrfach umgebaut, verkleinert, vergrößert, verändert. Unglücklicher Weise entschloss sich die Royal Navy 1719, die Burg nicht nur von den Jakobiten zurück zu erobern, sondern die 300 Fass Schießpulver auch gleich dazu zu benutzen, den ganzen Laden in die Luft zu jagen.
200 Jahre lang lag die Burg als Ruine auf der kleinen Landzunge. 1912 erwarb John MacRae-Gilstrap die Ruine und setzte seinen Traum um, sich dort ein eigenes Disneyland hinzusetzen. Er baute die Burg wieder auf. Leider wurde die Burg jedoch nie wieder bewohnt oder genutzt. Und hier beginnt meine Kritik.
Wer eine Karte für das Museum im Inneren der Burg kauft, der läuft ratlos und hilflos durch eine wirre Ansammlung von Klüngel und Trödel, den eines verbindet: Das ganze Zeug hat irgendwie mit dem Macrae-Clan zu tun. Betritt man die Räume, ist man mit einem durchmischten Mix an Epochen und Themen konfrontiert. Umfassende Infotexte sucht man vergebens. So ergibt sich nach dem Besuch des Museums Ratlosigkeit und das Gefühl, soeben eine Haushaltsauflösung besichtigt zu haben. Leider kann ich den Trödelladen nicht zeigen, da das Fotografieren verboten war.
Fazit: Eilean Donan Castle ist von außen die bisher schönste Burg, die wir gesehen haben. Das Ticket für die Besichtigung kann man sich jedoch getrost sparen und sich stattdessen lieber einige Zeit mit einem Kaffee auf eine der Holzbänke seitlich zur Burg setzen und die Außenwirkung genießen.
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